„Die Machtergreifung. Deutschland 1929–1933“

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Mo, 16.03.2026 | 19 Uhr
Einlass: 18 Uhr

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Evangelische Kirche St. Michael Sitzplätze
Schulgasse 1
92637 Weiden

iconverfügbar

Tickets ab 17,09 € kaufen

Veranstaltungsinfos

Lesung

Lesung – Musik – Performance mit Roman Knižka & OPUS 45

In Die Machtergreifung werfen die Künstler einen vielstimmigen Blick auf die letzten Jahre vor 1933 mit Texten von Autorinnen und Autoren, die die Zeit miterlebt, analysiert, überlebt oder nicht überlebt haben: Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Ricarda Huch, Hannah Arendt, Walter Benjamin, Mascha Kaléko und andere. Ihre Worte sind Mahnung und Warnung zugleich eindringlich, poetisch, politisch.
 Auch Komponistinnen und Komponisten jener Jahre gerieten ins Visier des NS-Regimes weil sie jüdisch waren, kommunistisch, unbequem oder einfach modern. Manche schrieben im Exil, andere verstummten.
Gerade in Zeiten wachsender Polarisierung, Verschwörungsnarrative und demokratiefeindlicher Haltungen ist es wichtig, historisches Wissen lebendig zu halten. Die Machtergreifung ist eine künstlerische Intervention und ein dringender Appell, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, bevor es zu spät ist.
An diesem Abend wird auch die  lokale Geschichte in Weiden eingebaut:
Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erreichte die NSDAP in Weiden 31,8 % der Stimmen, die BVP (Bayerische Volkspartei) 37,2 %, die SPD 21,9 % und die KPD 4,8 %.
Unmittelbar nach der Machtübernahme erfolgte eine Gleichschaltung: der Stadtrat von Städten unter 30.000 Einwohnern (Weiden zählt dazu) wurde auf 20 Sitze reduziert.
Der NSDAP-Mann Hans Harbauer war in der Stadt bereits vor 1933 kommunalpolitisch aktiv. Nach der Machtergreifung wurde er am 29. August 1933 Erster Bürgermeister (und übte dieses Amt bis 1945 aus).
In Weiden kam es früh zu antisemitischen Maßnahmen:
Bereits im Frühjahr 1933 wurden jüdische Geschäfte in Weiden boykottiert.
Mehrere jüdische Männer aus Weiden wurden 1933 ins KZ Dachau deportiert.
Beim Novemberpogrom 1938 wurden jüdische Wohnungen und Geschäfte in Weiden beschädigt, 23 Männer ins Gefängnis und in das KZ Dachau verschleppt, und die Synagoge wurde teilweise zerstört (das Innere stark beschädigt).
Die jüdische Gemeinde verlor ihre Selbständigkeit, Geschäfte wurden enteignet, zahlreiche Gemeindemitglieder emigrierten oder wurden deportiert.
Hans Harbauers Rolle war zentral: als erster NS-Bürgermeister verdrängte er den bisherigen rechtskundigen Bürgermeister Probst und initiierte unter anderem die Enteignung jüdischer Händler wie Leopold Engelmann und Otto Hausmann.
Insgesamt sind etwa 44 ermordete Juden aus Weiden namentlich bekannt.
Diese lokale Geschichte zeigt deutlich: Weiden war kein geschichtsloser Ort die Entwicklungen der Jahre 19291933 und ihrer Folgen trafen diese Stadt direkt.
Die Künstlerinnen und Künstler
Roman Knižka Rezitation Bekannt aus Film, Fernsehen und Hörbuch, gibt Roman Knižka historischen und aktuellen Texten eine Stimme, die nachhallt.
OPUS 45 Musik Das Bläserquintett OPUS 45, bestehend aus Musikerinnen und Musikern führender deutscher Orchester, verwebt Musik und Literatur zu einer einzigartigen Performance.





Rollstuhlfahrer wenden sich bitte an den Veranstalter unter der Telefonnummer 0160/91718282.

Ticketpreise

freie Platzwahl

  • Ermäßigt 11,59 €
  • Normalpreis 17,09 €

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Anfahrt

Evangelische Kirche St. Michael - Sitzplätze

Schulgasse 1

92637 Weiden

Routenplaner

Veranstalter

Evangelisches Bildungswerk Oberpfalz e.V.

Martin-Luther-Straße 11-15

92242 Hirschau